Methodik

Korpusaufbau und Fokus der Analyse

In der ersten Projektphase soll in Kooperation mit dem IDS Mannheim ein Textkorpus aufgebaut werden, das Texte aus Sozialen Medien (speziell Twitter/X, TikTok, Reddit, YouTube-Kommentare) und Publikumsmedien (alle an der Debatte beteiligten Print- und Rundfunk-Leitmedien) umfasst, in denen die Frage um das biologische Geschlecht verhandelt wird und die im zeitlichen Zusammenhang mit dem Skandal um den geplanten und abgesagten Vortrag von Marie-Luise Vollbrecht entstanden sind.

Ein „Zoom” in die Debatte

Dieses Textkorpus wird so aufbereitet, dass es mittels diskurs- und korpuslinguistischer Verfahren sowohl von rhetorischer als auch von linguistischer Seite untersucht werden kann. Bei der geplanten Untersuchung in der zweiten Phase des Projekts sollen detaillierte Textanalysen und korpusbasierte Methoden miteinander kombiniert werden. Dieses Verfahren versteht sich als „Zoom”, bei dem in unterschiedlichen Schritten in das Korpus hinein- und herausgezoomt wird (Kalwa 2019). Während durch die korpusbasierten Verfahren bestimmte Musterhaftigkeiten auf der sprachlichen Oberfläche identifiziert werden können, ermöglicht der nahe Blick auf Textausschnitte die Identifikation verschiedener sprachlicher Mittel auf der morphologischen, lexikalischen und syntagmatischen Ebene, aber auch die Identifikation des Präsupponierten, Mit-Gesagten, Implikatierten oder auch Nicht-Gesagten (cf. dazu auch Kalwa i. Vorb.).