Forschungsprogramm

Das Projekt KoKoKom gliedert sich in drei wissenschaftliche Teilbereiche und einen praktischen Teilbereich, der Trainings und Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln wird:

Im wissenschaftlichen Teilbereich 1 „Linguistische Analysen” wird aus einer linguistischen Perspektive auf der Mikroebene und in komplexen Diskurskonstellationen untersucht, welche sprachlichen und rhetorischen Strategien es zur Herstellung, Aufrechterhaltung, aber auch Zerstörung eines CG in polarisierten wissenschaftskommunikativen Diskursen gibt, um zu verstehen, wie man (strategische) Präsuppositionen oder andere ambiguitätsauslösende Trigger in der Wissenschaftskommunikation vermeiden kann.

Im wissenschaftlichen Teilbereich 2 „Rhetorische Tools und Formate” wird aus einer rhetorischen Perspektive auf der Basis unseres Projektkorpus untersucht, wie ein Modell zur Konsensherstellung in der Wissenschaftskommunikation aussehen könnte und vor allem welchen Beitrag die Invitational Rhetoric in diesem Bereich leisten kann. Wir wollen klären: Wie wird innerhalb einer konkreten wissenschaftsbezogenen Debatte die gemeinsame Wissensbasis immer wieder auf den neuesten Stand gebracht und die Dynamik wissenschaftlichen Fortschritts adäquat abgebildet? Welche konkreten Kommunikationsformate helfen, die Arenen der Kommunikation in Kontakt und Austausch zu bringen?

Im wissenschaftlichen Teilbereich 3 „Gendersensitive Wissenschaftskommunikation” werden wir erforschen, wie eine gendersensitive Form der Wissenschaftskommunikation aussehen kann, der es gelingt, Polarisierung nicht zu befördern, sondern die Herausbildung von Konsens und CG zu stärken.

Teilbereich 4 „Invitational SciComm Training” wird in Trainings die Sensitivität von professionellen Wissenschaftskommunikator*innen für Polarisierungseffekte und Genderfragen stärken, Tools zur nicht polarisierenden Kommunikation vorstellen und praktisch einüben sowie neuartige Formate präsentieren, die eine einladende Form der Wissenschaftskommunikation befördern. Das Training richtet sich an Wissenschaftler*innen und professionelle Wissenschaftskommunikator*innen.
Zudem werden wir ein kompaktes Schulungsprogramm für Lehrkräfte entwickeln, die wir in ihrer Multiplikator*innenrolle in das Projekt einbinden werden, um auch für die Schule alternative Diskussionsformen zu etablieren, die Polarisierung vermeiden.